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Irak: Rotes Kreuz bereitet sich auf möglichen Krieg vor

Berlin, den 7. Februar 2003 - 07/03

Spendenaufruf

Irak: Rotes Kreuz bereitet sich auf
möglichen Krieg vor

Das Rote Kreuz bereitet sich auf den Fall eines Irak-Krieges vor. Es kann bis zu 250.000 Betroffene versorgen. Dafür stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Feldlazarette, Basisgesundheitsstationen und Wasseraufbereitungsanlagen bereit. Die Nationalen Rothalbmondgesellschaften in den Nachbarländern des Iraks können auf mehr als 37.000 Helfer zurückgreifen, um Flüchtlingen Notunterkünfte und Erste Hilfe zukommen zu lassen.

„Es ist unsere Pflicht, uns auf den „worst case“ vorzubereiten“, sagte DRK-Präsident Prof. Knut Ipsen gestern im Rahmen einer Pressekonferenz des Roten Kreuzes zum aktuellen Thema Völkerrecht und Krieg. Die Maßnahmen zur medizinischen Versorgung innerhalb des Irak laufen unter der Schirmherrschaft des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), das aufgrund seines völkerrechtlichen Mandats eine Sonderrolle in Konfliktsituationen einnimmt. Das IKRK ist für die Hilfe und den Schutz von Opfern von Kriegen zuständig. Seine Rechte und Pflichten sind in den vier Genfer Konventionen von 1949 festgelegt.

DRK-Präsident und Völkerrechtler Knut Ipsen betonte: „Das Humanitäre Völkerrecht verhindert keine Kriege, sondern versucht die Situation der Opfer zu verbessern.“ Entsprechend der völ-kerrechtlichen Vereinbarung ist das Rote Kreuz berechtigt, Kriegsgefangenenlager zu besuchen und für den Austausch von Nachrichten zu sorgen. So reiste eine IKRK-Delegation bereits vier mal nach Kuba in das amerikanische Lager Guantanamo, wo Gefangene aus dem Afganistan-Krieg interniert sind. Das IKRK hat insgesamt 3.300 Nachrichten zwischen den 600 Gefangenen und deren Familien zu vermitteln.

In seiner Eigenschaft als Völkerrechtler bewertete Knut Ipsen einen Angriff auf den Irak ohne einen weiteren Beschluss des UNO-Sicherheitsrates als völkerrechtswidrig. Eine Waffenanwendung gegen den Irak sei nur in Einklang mit dem Völkerrecht, wenn alle Möglichkeiten der Friedenssicherung ausge-schöpft sind.

Das Rote Kreuz ist seit Ausbruch des Iran-Irak-Krieges (1980 bis1988) ohne Unterbrechung im Irak tätig. Mit Hilfe des IKRK und einigen internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesell-schaften werden Krankenhäuser im ganzen Land unterstützt, der Katastrophenschutz ausgebaut, Hilfsgüter ausgeliefert und Erste-Hilfe-Trainings angeboten. Die Trinkwasserversorgung wird weitgehend sichergestellt und spezielle Prothesen für Kinder entwickelt.

Zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung ist das Rote Kreuz dringend auf Spenden angewiesen. Spenden werden erbeten auf:

Deutsches Rotes Kreuz
Konto 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00

Stichwort: Nahost


QUELLE:
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen zum Humanitären Völkerrecht finden Sie im Internet unter: www.DRK.de

DRK-Pressestelle:
Lübbo Roewer 030/ 85 404 158
Maike Just 030/ 85 404 155

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